Der Ballungsraum Stuttgart ist aktiv

Bei einem Gespräch schwärmt ein Stuttgarter vom DeutschlandTicket. Der Preis hat sich reduziert, es ist viel mehr los im öffentlichen Verkehr und der Tourismus in die vielen schönen Städte rund um Stuttgart nimmt zu. Zudem sollen auch Touristen das DeutschlandTicket in Stuttgart mit der Kreditkarte abrechnen können. Einziger Makel, die Chipkarte muss in der Verkaufsstellen der Region verlängert werden.

Eine Recherche mit KI führte zu folgenden Ergebnis:

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) hat den öffentlichen Nahverkehr im Jahr 2024 mit umfassenden Verbesserungen modernisiert, um der gestiegenen Nachfrage durch das DeutschlandTicket gerecht zu werden. Dabei stehen vor allem die Erhöhung der Taktfrequenzen, die Verlängerung von Zügen und die Erschließung neuer Strecken im Fokus.

Erhöhung der Taktfrequenzen und längere Züge

In stark frequentierten Regionen hat der VVS die Taktfrequenzen deutlich erhöht. Vor allem in den Hauptverkehrszeiten sind die Züge in kürzeren Intervallen unterwegs, was die Kapazitäten erhöht und die Wartezeiten verkürzt. Zusätzlich wurden auf besonders ausgelasteten Linien die Zuglängen erweitert, um mehr Fahrgäste aufnehmen zu können. Der VVS setzt vermehrt auf moderne Fahrzeuge, die für eine höhere Sitzplatzanzahl und Komfort für Pendler*innen und Reisende sorgen.

Ausbau neuer Strecken

Ein weiteres Highlight der VVS-Optimierung ist die Erschließung neuer Strecken und Haltestellen. Dies umfasst den Ausbau bestehender Linien sowie die Entwicklung völlig neuer Verbindungen, die entlegene Gebiete besser an das bestehende Netz anschließen. Besonders Pendler profitieren von direkten Anbindungen, die Umstiege minimieren und den Weg zur Arbeit effizienter gestalten. Der VVS plant außerdem, ländliche Regionen besser mit urbanen Zentren zu verknüpfen, um eine flächendeckende Mobilität zu gewährleisten.

Digitale Lösungen und flexiblere Angebote

Neben den infrastrukturellen Maßnahmen setzt der VVS auch auf digitale Innovationen, die den Ticketkauf und die Routenplanung für Fahrgäste erleichtern. Mit einer verbesserten App und Echtzeit-Informationen zur Auslastung der Züge können Reisende ihre Fahrt nun flexibler und komfortabler planen. Auch spontane Routenänderungen oder Umsteigemöglichkeiten werden so besser unterstützt, was das Reisen in Stosszeiten deutlich angenehmer macht.

Fazit

Mit diesen Maßnahmen stellt sich der VVS der wachsenden Nachfrage und den Herausforderungen des DeutschlandTickets. Durch höhere Kapazitäten, kürzere Intervalle und ein erweitertes Streckennetz wird der öffentliche Nahverkehr in Stuttgart und Umgebung attraktiver und zukunftsorientierter gestaltet.

Webseite: vvs.de

Alltag von Lokführer und Busfahrer

Wenn wir unterwegs sind, suchen wir das Gespräch mit den Beschäftigten. Ein Lokführer und Busfahrer berichten zur Motivation für ihren Job.

Warum arbeitet ein Lokführer bei der Deutschen Bahn?

Die Deutsche Bahn bietet faszinierende Arbeitsplätze, vor allem durch moderne und schnelle Züge, die im internationalen Vergleich eine starke Stellung haben. Viele Lokführer stehen hinter der Bahn, weil ihnen ihre Arbeit Freude bereitet und sie einen wichtigen Beitrag zum öffentlichen Verkehr leisten. Doch hinter den Kulissen sieht es oft anders aus: In der Führungsetage fehlen Konsequenzen. Ein Vorstand, der versagt, wird selten zur Verantwortung gezogen, sondern zieht im Aufsichtsrat ein.

Auch kursieren falsche Informationen über die Vergütung: Es heißt, Lokführer verdienen 3.500 Euro netto – in Wahrheit handelt es sich um den Bruttobetrag. Damit wird suggeriert, der Lohn sei hoch. Lokführer sind oft mit herausfordernden Arbeitsbedingungen konfrontiert. Drei Schichtwechsel in einer Woche sind Alltag. Sie müssen viele Zugtypen kennen, Fahrtechnik beherrschen sowie mit der Infrastruktur versiert sein – eine umfangreiche Ausbildung und Weiterbildung ist Pflicht. Überstunden gehören zum Alltag. Die ICE-Züge sind voll, der Lohn für den Lokführer bei 1000 Passagieren fällt kaum ins Gewicht.

Die Gehälter bei der Deutschen Bahn sind zudem niedriger als bei privaten Unternehmen. Ohne die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) wäre die Situation wohl noch dramatischer, denn sie sorgt dafür, dass die Bedingungen für Lokführer nicht völlig aus dem Ruder laufen. Die Bahn hat ein strukturelles Problem und wird von der Politik im Stich gelassen.

Wer will heute noch Busfahrer sein?

Busfahrer haben es heutzutage nicht leicht: Ständige Schichtwechsel, eine Sechs-Tage-Woche, Fahrkarten verkaufen und gleichzeitig den Fahrplan einhalten. Dazu kommt die Verantwortung, jedes Ticket zu kontrollieren – selbst, wenn 30 Kinder gleichzeitig einsteigen. Kaum machbar!

Busbahnhöfe sind oft schlecht beschildert, es fehlt an Übersicht. Fahrgäste sind gezwungen, die App des örtlichen Verkehrsvereins herunterzuladen und sich häufig auch noch zu registrieren. Wieso gibt es keine einfacheren Lösungen wie Web-Apps?

Hinzu kommen unangenehme Situationen im Alltag: Drogensüchtige, Betrunkene und respektlose Jugendliche machen den Job noch schwieriger. Busfahrer werden dabei respektlos behandelt. Den Ärger und den Druck bekommen die Busfahrer direkt zu spüren Trotz all dieser Herausforderungen machen viele Busfahrer weiter und kämpfen sich durch.

Sie sehen die vielen strukturellen Probleme, denen sich der öffentliche Verkehr gegenübersieht. Die Verantwortung im Landratsamt tragen Sachbearbeiter, die sich um die Ausschreibung kümmern. Der öffentliche Verkehr ist in Deutschland eine Randerscheinung und wird vor allem für den Schulverkehr gebraucht. Dabei will kaum noch jemand Busse fahren.

Fazit

Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen für den Nahverkehr von den Bürgern aufgefordert werden, sich um den öffentlichen Verkehr zu kümmern. Solange der öffentliche Verkehr nur als wirtschaftliches Defizit betrachtet wird, statt als eine wichtige Funktion für den Bürger wird wenig passieren. Die stiefmütterliche Behandlung ist zu beenden.

Unterwegs in der Eifel mit dem DeutschlandTicket

Die Eifel, ein malerisches Mittelgebirge zwischen Aachen und Trier, bietet eine Vielzahl an Natur- und Kulturerlebnissen. Mit dem DeutschlandTicket nutzen bedeutet es eine Herausforderung. Der Nahverkehr könnte besser sein. In meiner Heimat, dem Fichtelgebirge fährt fast jeder mit dem Auto. Gesponserte Taxitickets für junge Leute am Abend gelten als großartige Idee. Auch Rufbusse existieren, deren Buchung jedoch kompliziert ist und oft mit der Meldung „Einbuchung nicht möglich“ endet, wie ich in Monschau erfahren habe.

Die Eifel selbst ist in mehrere Verkehrsverbünde unterteilt, was die Nutzung des Nahverkehrs zusätzlich erschwert. Für die unterschiedlichen Strecken sind oft die Apps der jeweiligen Verkehrsverbünde notwendig. So gehört Monschau beispielsweise zur Städteregion Aachen.

Wer von dort aus Münstereifel besuchen möchte, muss zunächst nach Aachen zurückkehren und dann einen neuen Versuch von Euskirchen aus starten. 

Bushaltestelle an Bahnhof Rothe Erde
Bushaltestelle Aachen

Ein Tipp für Reisende: Bleiben Sie in einem Gebiet, nutzen Sie die Gelegenheit zum Wandern, Schwimmen oder leihen Sie sich ein Fahrrad. Besonders schön ist die Gegend um den Rursee, die sich hervorragend für Outdoor-Aktivitäten eignet.

Eine beeindrukende Sehenswürdigkeit in der Eifel ist Vogelsang, eine ehemalige Ordensburg der Nazis. Heute dient sie als Mahnmal und erinnert an eine Geschichte, die sich niemals wiederholen darf.

Zusammengefasst ist das Reisen mit dem DeutschlandTicket in der Eifel durchaus machbar, erfordert jedoch Geduld und eine gute Planung. Die Nutzung des Nahverkehrs anstelle des Autos kann eine nachhaltige und entschleunigende Art des Reisens sein, wenn man sich auf die regionalen Gegebenheiten einstellt.

High Noon bei der Deutschen Bahn

Behandelt mich die Bahn als Kunde? Ich wollte das klären, Euro 1000,- Genugtuung gefordert. Die Verhandlung habe ich angekündigt, niemand ist gekommen. Vorab schriftlich die Ansprüche einreichen? Nein, vor Gericht soll gestritten werden und der Richter ein gerechtes Urteil sprechen.

Die Richterin eröffnete die Verhandlung und wollte wissen, wofür ich Genugtuung will, sie wollte die Reise wissen? Ich habe fehlenden Informationen bei der App angeprangert. Bei der Anreise habe ich beim Schienenersatzverkehr in Babenhauser erlebt, wie schlecht der Schienenersatzverkehr organisiert ist. Auf der App kaum Informationen, am Bahnhof überhaupt keine Hinweise. Die Mitarbeiter vom Kiosk oder örtlichen Busverkehr wussten angeblich nichts.

Irgendwann kam ein Reisebus angefahren, ins Alter gekommen, der Einstieg mit Gepäck beschwerlich und der Fahrer konnte kein Deutsch, auch sonst keinerlei Hinweise. Ja, daher meiner Meinung nach darüber zu streiten. Gegen eine App gibt es keinerlei Handhabe, meinte die Richterin. Ich zählte die vielen Facetten der Kundendrangsalierung auf und musste die Richterin öfters bitten, diese zu notieren. Der Anwalt der Bahn sagte nichts.

Dabei hätte die Bahn selber kommen, die Entwickler der Kundeninformationssysteme arbeiten in der Nachbarschaft.

Und noch weitere Bahnbetriebe. Warum konnte ich mit niemanden reden? Ein Bürohaus der Bahn war mit Pförtner besetzt, der konnte nicht weiterhelfen. Niemand wollte mit mir reden.

Der Pförtner im Bürohaus erinnerte mich an Gary Grant, Hauptdarsteller im Film 12 Uhr Mittags oder High Noon. Er hätte allein die Bahn verteidigt, selbst wenn wir eine kleine Gruppe gewesen werden. Die Mitarbeiter der Bahn haben sich nicht mal ans Telefon getraut. Auf meinen Wunsch ist der Pförtner noch in den 6. Stock gefahren und hat eine Abfuhr eingehandelt. Er meinte, ich soll einen Zettel in den Briefkasten werfen.

Was sagt das über einen Konzern aus? Mehr als deutlich wird bewiesen, dass der Kunde nichts zählt und sich die Verantwortlichen verstecken. Solange jeder seinen Job macht, statt sich auf die Seite der Kunden zu stellen, wird sich wenig ändern.

Eine Reise mit den DeutschlandTicket’

Einem Freund, Rentner, unternehmungslustig, habe ich vom DeutschlandTicket und einem Grillfest in Berlin erzählt. Ich will da hin, in drei Etappen, ab Zürich nach Michelstadt, nächster Tag Bitterfeld und schliesslich nach Berlin. Der Donnerstag hat gut funktioniert, am Freitag wurde die Regionalbahn nach Leipzig ziemlich voll, auch nach Bitterfeld Dichtestress. Das letzte Stück am Samstagmorgen musste in vollen Zügen erleidet werden. 

Nur noch wenige Bahnhöfe sind besetzt, ein Mitarbeiter wird per Video zugeschaltet und bedient praktisch den Automaten.

Die beiden Aufenthalte in Michelstadt und Bitterfeld sind gut gelungen, doch jeden Tag ein neues Quartier ist nicht jedermanns Sache. Mein Freund nutzt gerne das persönliche Gespräch, dies ist gut gelungen. Er musste auf der Reise lernen, mehr mit Apps zu arbeiten, denn viele Leute konnten seine Fragen nicht beantworten oder haben eine falsche Auskunft gegeben. 

In Berlin teilten sich unsere Wege. Ich bin nach Cottbus und Glashütte weitergereist, er nach Düsseldorf, unterwegs in Burg, habe ich noch eine Übernachtung gebucht. Mit seinen Reisen am Montag und Dienstag ist er sehr zufrieden gewesen, Züge haben genügend Platz geboten und sind pünktlich gefahren. Die Rückreise von Düsseldorf absolvierte er mit dem Fernverkehr. 

Bei der Reise habe ich den Stressfaktor unterschätzt, das ständige Umsteigen bereitet Mühe und auch das Gedränge ist bei einer Reise unangenehm. Zudem ist uns aufgefallen, dass vor allem junge Leute das Ticket benutzen.

Ob er wieder reist? Wahrscheinlich eher mit Fernzügen und er will das DeutschlandTicket als Ergänzung sehen, wenn er in der Region unterwegs ist. Denn er schätzt die Flexibilität im Nahverkehr, wo er sich nie um ein Ticket kümmern muss. 

Plan vom NRW Regional
Plan vom NRW Regional

Bei Reisen ist eine Kombination von Fernverkehrsticket und DeutschlandTicket ideal. Bei grossen Entfernungen braucht es mit dem Fernverkehr weniger Umstiege und in der Region ist das DeutschlandTicket ausbaubar. Es ist wünschenswert, wenn Deutschland Tourismus hier initiativ wird. 

Wieder einmal eine schöne Fahrt

Wunderbar klappte es mit dem DeutschlandTicket! Ich reiste von der Schweizer Grenze bis nach Lüneburg – die Züge pünktlich, jene Zugausfälle mangels Lokführer verpasste ich glücklicherweise. Als ich unterwegs war, waren die Züge und Bahnsteige auch nicht prallvoll.

Die Bahn sollte nun dringend mehr Zugführer und Gleisarbeiter finden. Dies erfordert gute Arbeitsbedingungen, welche die GDL auch erfolgreich erkämpfte, das allerdings leider auch auf Kosten vieler Pendler, die früh Morgens dringend mit der Bahn zur Arbeit fahren mussten und aufgrund der GDL-Proteste steckenblieben oder nicht einmal zu ihren Arbeitsstellen gelangten.

Immerhin sind nun jene erkämpften Arbeitsbedingungen gegeben, um die nötige Anzahl an Personal finden zu können. Ich hoffe, dies wird bald einmal zutreffen. Die Bahn benötigt auch anhand anderer Kriterien zufriedene Kunden und ein positives Image. Kämpft das Bahn-Management selber ebenso dafür?

Im lokalen Busverkehr war wieder ausreichend Platz, die Bevölkerung nutzt diesen allerdings relativ selten. Wiederholt kam mir mittels geschriebenen Stellen der Wunsch nach mehr Engagement auf: Wann klappt es mit dem Taktfahrplan? Wieso fehlen Darstellungen von Streckennetzen an den Haltestellen?

Gern bin ich mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs, allein schon, weil er auf heutige Herausforderungen ökologisch-verträglich antwortet. Dies erfordert aber auch das entsprechende Engagement jedes Einzelnen. Doch bestätigte einmal ein Mitarbeiter in einem Parteibüro im Autoland Deutschland ein hohes Desinteresse zum Thema Umwelt. Wie oft, intensiv und wie lange währt noch Desinteresse hinsichtlich ökologischem Engagement?

Angenehmes Reisen mit dem DeutschlandTicket

Die Webseite zum DeutschlandTicket gründete ich, weil ich meiner Verärgerung Luft machen mochte. Wer die Pendlerzeiten meidet und seine Strecken von Montag bis Donnerstag und Samstags wahrnimmt, findet meist einfach einen freien Platz. Mittlerweile konnte ich viele schöne Reisen unternehmen.
Alle beschreibe ich hier;

Während der Fahrt nach Gunzenhausen mit Ausgangspunkt Fränkisches Seenland trifft man in den Zügen „DB Regio“, „Agilis“ und „Go Ahead“ auf ausnahmslos pünktliche Züge, freundliches Personal und Sauberkeit. Aber Deutschland gilt immer noch als Autoland, und eine Bewusstseinsänderung hinsichtlich des öffentlichen Verkehrs käme uns allen letzten Endes gelegen.

Der Schritt mit günstigem Tarif für Deutschland geht in die richtige Richtung. Auch die kleineren Kommunen sollten sich überlegen, ausschließlich Fahrpreise für den Stadtverkehr abzuschaffen. Denn allzu oft fahren dortige Busse leer, so beispielsweise jene im Halbstundentakt in Gunzenhausen; auch finden in solchen Örtchen nur selten Abendangebote statt, und zu Fuss, via Rad oder Fahrdienst erreicht man darinnen bald einmal das angestrebte Ziel. 

Frankfurt an der Oder – wo bleibt die Deutsche Bahn?

Während meines Besuchs an der ITB Berlin entschied ich mich für eine Reise nach Frankfurt an der Oder und nutzte dazu die bequeme Zugverbindung der ODEG, die Berlin und Frankfurt an der Oder direkt verbindet. Diese Verbindung eröffnet Frankfurtern den Zugang zur dynamischen Metropole Berlin und bietet Berlinern die Möglichkeit, die naturschöne Spree-Oder-Landschaft zu erkunden und in Polen grenzüberschreitend einzukaufen.

Das DeutschlandTicket erweist sich dabei als ideal, da es die Nutzung beider Verkehrsverbünde ermöglicht und sich als kostengünstiger erweist als das Monatsticket für Frankfurt an der Oder allein.

Allerdings stieß ich am Bahnhof Frankfurt an der Oder auf eine Einschränkung: Anstelle eines Reisezentrums gibt es dort lediglich ein Kundencenter der lokalen Verkehrsbetriebe, dessen Personal zu Hilfestellungen bei Reklamationen und Fragen zur Deutschen Bahn nur unzureichend befähigt wurde. Überdies verkauft der DB Store am Bahnhof lediglich Lebensmittel, und die wenigen Informationen auf Polnisch sind dünn gesät. 

Eine Beantragung des DeutschlandTickets gestaltet sich ebenfalls umständlich, einen Antrag und danach mindestens zehn Tage Bearbeitungszeit benötigt es. Ein No-Go für die Bedürfnisse der meisten Touristen.

Obwohl die Stadt Frankfurt an der Oder verkehrstechnisch gut angebunden ist, bleiben Fragen zur Erschließung der umliegenden Gebiete offen. Selbstverständlich stellt sich die Frage, wozu die komplizierte und kostspielige Tarifstruktur der Stadt beibehalten wurde.

Es scheint, als gäbe es Verbesserungspotenzial, insbesondere hinsichtlich der Fahrpreise für Einzelfahrten, die als zu hoch empfunden werden. Auch ein Gespräch mit einem Busfahrer offenbarte, dass die Kosten für den Ticketverkauf hoch sind, aber der Kostendeckungsbeitrag tief ist. Die Vorbehalte, dass der Aspekt „Ticketverkauf“ nur ein Kostenfaktor von mehreren sei, sind kaum nachvollziehbar und stören. “Ich engagiere mich hier demnach für die Bürger.”

Wünschenswert wäre, wenn die Regionen die Möglichkeiten, die das DeutschlandTicket bietet, besser ausschöpfen würden, indem sie hohe Preise und komplizierte Antragsverfahren vermeiden. Zudem sollten alle Verkehrsbetriebe, einschließlich der Deutschen Bahn, gemeinsame Ziele verfolgen, insbesondere ein gutes Verkehrsangebot für alle Bürger.

Beschwerderitis während der Reisen

Beschwerden können helfen, Schwachstellen aufzudecken und den Service zu optimieren. Google macht es einem leicht, etwas zu beanstanden. Doch kommt so etwas bei den Ansprechpersonen an?

Egal, ob Steckdosen funktionieren

Ich fahre mit dem Regionalexpress RB und möchte mein Smartphone laden. Keine Steckdose im Abteil funktioniert. Mein Versuch in einem anderen Abteil klappt schliesslich. 

Ich möchte dieses Defizit melden. „Nur wo?“ Der Kontrolleur passiert mich bald. Bevor mich der Schaffner erreicht, unterhalte ich mich mit einem in einem anderen Abteil hockenden Fahrgast, bin aber rechtzeitig auf dem Weg zurück zur Kontrolle und möchte dem Schaffner dabei gleich mein Anliegen vermitteln, was diesen aber gar nicht interessiert.“ Stattdessen schnauzt er mich an; „wenn ich Sie nochmals im Gang stehen sehe, schmeiß ich sie aus dem Zug.“

„Kann ich den ernst nehmen? Nein. Ich sollte sein Auftreten nicht ernst nehmen, bin aber auch nicht der introvertierte Mister Spock von Enterprise mit Asperger-Merkmalen und daher fassungslos. Einerseits kann jeder mal einen schlechten Tag haben und andere dabei herabsetzen; anderseits ist mir die unfeine Umgangsform des Schaffners doch zu viel und sollte in einer solchen beruflichen Anstellung nicht vorkommen.“

Jedenfalls bin ich perplex, möchte aber noch ganz kurz mein Gespräch zu Ende führen. Jener Fahrgast, der auch mein Gesprächspartner ist, erhebt beruflich zufällig Fahrgastdaten. Diese Daten werden zur Abrechnung mit dem Bundesland gebraucht.

Nochmals werde ich vom Schaffner aufgefordert, mich sofort zu setzen. Indes stehen auch andere Fahrgäste länger, beziehungsweise in Ausgangsbereichen der Abteile. Ausgiebig Platz wäre aber ebenso im Fahrgastraum, wo eben ich stehe. „Mich beschweren? Das lass ich mal schön sein. Denn dafür verwende ich diesmal sicher nicht noch Zeit mit Telefonaten und verschwende dabei meine übrige Energie.“

Beschweren, bringt das was?

Im nächsten Zug erzählt mir eine Dame von hilfsbereiten Mitarbeitern. Diese würden doch bestraft werden, wenn sich andere Mitarbeiter so unverschämt verhalten. „Also mich doch beschweren!“

Ich rufe beim zuständigen Regionalverkehr an. Zwar mühsames Durchstellen mit nerviger Computerauswahl, doch meldet sich rascher als gedacht eine Mitarbeiterin und erklärt mir, hierfür sei die Deutsche Bahn verantwortlich. „Telefonnummer?“ Wisse sie nicht. Ich rufe die Servicenummer der Deutschen Bahn an; 030 2970. Ewige Computerauswahl und wieder niemand dafür zuständig. „Sie werden weiterverbunden,“ doch de facto wird das Telefonat abgebrochen.

Am nächsten Morgen wende ich mich an die Bahninformation München. Alle Schalter frei, scheint alles toll zu klappen. Ich bringe mein Anliegen vor. Zwischenzeitlich nennt mir der Schalterangestellte ständig irgendwelche Privatbahnen, um meiner Beschwerde auszuweichen und sie abzuwenden. Er braucht lange, bis er den fraglichen Zug ausfindig machen kann. „Hilft trotzdem nichts, zwei Möglichkeiten legt er mir nahe; „Formular oder…?“

Gleich nehme ich das Formular an, fülle es aus. Beschwerden über Personal unter “Sonstiges”. Ich schreibe „den Fall“ nieder. „Bitte lesen Sie durch, ob alles verständlich ist. Wir geben es nur weiter.“ Bin gespannt, wie die Antwort ausfällt. 

Formulare sind altbacken, funktionieren aber meiner Meinung nach immer noch am besten. Es hätte mich gefreut, wenn sich das nochmals ein Mitarbeiter angeschaut hätte, drei Schalter waren ja frei. Ich wünsche mir, dass Beschwerden als Chancen zur Verbesserung gesehen werden. „Von daher Mut zur Beschwerderitis!“

Kulantes Personal – Fehlanzeige

Aber auch die Privatbahnen, wie die Agilis hat Schwierigkeiten mit dem Personal. Die müssen in den sauren Apfel beißen und dürfen ihre Misslaune nicht an den Reisenden auslassen. Ein Beispiel hierzu:

Im Zug der Agilis von Arzberg nach Marktredwitz

Ich bin um 5:30h aufgestanden, das Smartphone leer, falsch eingesteckt, wurde nicht geladen. Eine kleine Beschwerde wegen meines Versäumnisses könnte ich allerdings mir gegenüber selbst schon hier anbringen… 30 Minuten Zeit bleibt noch, bis der Kollege aus Cheb zur Arbeit nach Arzberg fährt, lade kurz, in Arzberg am Bahnhof genügend Zeit, um weiter zu laden, doch wo?

Der Zug kommt pünktlich an, ich steige ein, stürme auf die Toilette, denn die Haltestelle Arzberg ist weder behindertenfreundlich, noch verfügt sie über ein WC. Die Kontrolleurin möchte kontrollieren, ich bitte Sie, darauf zu verzichten. Der Akku ist sonst leer, und in den Zügen nach Nürnberg fehlen Lademöglichkeiten, erkläre ich ihr. Ich nenne meine Webseite, möchte kurz eine Anmerkung über mein Projekt anbringen – sinnlos?
deutschlandticket.reisen/reisen

Es folgt eine kurze Diskussion, frage, wie die Agilis DeutschlandTickets verkauft. Es ist ihr sehr egal, sie möchte das Ticket sehen. Darauf entgegne ich, dass ich nicht so gut mit meiner Arbeit bezahlt bin wie sie. Sie regt sich auf, das sei privat und droht wegen Beleidigung mit Polizei.

Nutzen von Beschwerden

Statt kundenfreundlich zu sein, empfinde ich manches Verhalten als pampig. Kein Interesse dafür, kurz über Vorteile des DeutschlandTicket von Agilis zu sprechen oder generell über den Tourismus in Nordbayern, scheint vorhanden zu sein. Ein Mitarbeiter im Zug der der Deutschen Bahn war sehr freundlich, ich konnte das Smartphone in der 1. Klasse laden. Jeder kann mal einen schlechten Tag haben, doch gegenüber Kunden zählt Freundlichkeit.

Der Kundendienst wäre meiner Ansicht nach verbesserungswürdig. Denn während meiner telefonischen Reklamation hat man mich gebeten, die Anfrage schriftlich einzureichen. Nur findet man auf der Webseite keine E-Mail-Adresse, auch mit dem Kontaktformular komme ich nicht zurecht, auf Facebook sind auch keine Beiträge möglich.

Die Antwort auf meine Reklamation zeigt eine Standardaussage: Reisende seien selber verantwortlich, ein gültiges Ticket zu haben. Die Schaffner hätten Ermessensspielraum. Ein bisschen Nachholbedarf hat in diesen Fall sogar die vielgerühmte Schweizer Bundesbahn (SBB). Elektronische Tickets sind vor Abfahrt zu kaufen, selbst wenn dies 30 Sekunden länger dauert, wird eine Busse fällig.

Lokführer unter den Rädern

DeutschlandTicket, volle Züge, vor allem wenn auf der Strecke Züge ausfallen. Bei Fahrtbeginn war die Welt in Ordnung, rechts und links im Waggon Platz für Räder, wurde ordentlich befestigt. Der Zug füllte sich Kinderwagen und Leute mit Koffern, alle drängelten sich vorne. 

Nun, ein Rollstuhlfahrer hat keinen Platz für sich gesehen und sich in die Tür gestellt. Der Lokführer stürmt heraus, gut ich helfe Ihnen. Wem gehören die Räder? Die müssen raus, ein Behinderter hat Vorrang. Eine Dame meldet sich, packt ihr Fahrrad, geht aus dem Zug, kein Dankeschön, sondern unfreundliche Blicke. 

Weitere Radfahrer melden sich nicht, der Lokführer packt ein Rad, wirft es auf den Bahnsteig. Das ist unmöglich, es muss doch andere Lösungen geben. Einige Reisende verlassen den Zug, das Rad bleibt liegen. Einige dürften hinten eingestiegen sein, und der Besitzer des rausgeschmissenen Fahrrads wollte lieber unerkannt bleiben. 

Der Rollstuhlfahrer ist zufrieden, drängelt sich hinein. Die Reisenden sind geschockt, der Lokführer meint Rollstühle haben immer Vorrang. Es wäre anders gewesen, Platz hätte es gegeben. Doch statt den Platz optimaler zu nutzen, hat der deutsche Befehlston dominiert.

Dabei war die Toilette defekt, eine grosse Behindertentoilette. Dort hätten Koffer und Kinderwägen abgestellt werden können. Doch mit Befehlston lösen sich Probleme scheinbar einfacher. Mit dem Fall habe ich mich an die Pressestelle gemeldet, leider ohne Antwort.

Personal ist meistens freundlich

Ich will eine Lanze für das Personal brechen. Es ist meistens professionell und freundlich. Und es ein schwieriges Unterfangen, überfüllte Züge zu managen, wie das Beispiel einer Quereinsteigerin zeigt:

Ein überfüllter Zug, eine junge Schaffnerin versucht Ordnung zu schaffen. Wem gehören die Fahrräder, wo steigen sie aus? Das Rad an der Wand zwei Stationen weiter, drei Räder weiter, der will erst zur Endstation raus. Könnten Sie bitte die Fahrräder umordnen? Das ist viel zu umständlich. Ich war zuerst da, die andern kamen später. Der Zug hat sonst Verspätung, meinte eine Reisende. Wir haben später sonst nur Probleme, entgegnet die Schaffnerin. 

Mit viel Murren und Geklöne werden die Räder umgestellt, der Zug fährt eine Minute später ab. Sie versucht weiter den Eingang freizuhalten, bittet Reisende Taschen von den Plätzen zu nehmen, das Gepäck besser zu versorgen und den Eingangsbereich zu räumen. 

Eine Station später bleibt der Zug stehen. Was ist passiert? Jeder will es wissen. Sie bekommt einen Anruf, jemand hat die Türöffnung gewaltsam betätigt, Tür ist defekt, dauert mindestens 20 Minuten. Eine Durchsage darf Sie nicht machen, ist in der Ausbildung. 

Der Lokführer ist mit Schadensbehebung beschäftigt, defekte Türe später, alle Türen testen, der Zug ist lang. Einige Reisende kommen nach vorne, was ist da los? Nach 20 Minuten fährt der Zug weiter, der Lokführer macht seine Durchsage, irgendjemand hat die Tür gewaltsam entriegelt.

Die junge Schaffnerin ist erschöpft, mindestens 20 x wird sie gefragt, warum sie keine Durchsage macht. Ungeduld ist heute ein grosses Problem, alle haben Apps und finden dort keine Antwort. Doch so einfach ist die Antwort auch nicht. Zumindest hätte der Lokführer sagen können, wir haben ein Problem, haben Sie bitte mindestens 15 Minuten Geduld.  

Sollten Fahrgastrechte denn so umgesetzt werden?

Meistens funktioniert die Bahn

Manch laute Schimpftiraden gegen die Bahn bringen nichts, solche sind auch unbegründet. Denn meistens funktioniert die Bahn. Trotz Einsatzbereitschaft zu diesem Thema, fehlt mir die Leidenschaft, mich noch vielseitiger als bisher für verbesserten Bahnservice einzusetzen; beziehungsweise „für Optimierungen Einstehen, ja“, aber ohne meinerseits zunehmend aktiven Kampf darum.

Von relevantem Vorteil wäre es allerdings, die Deutsch Bahn würde einen Schienenersatzverkehr arrangieren. Auch ihre Ansagen sollten nahtlos funktionieren, und hinsichtlich Reklamationen sollte in deren Richtlinien mehr Kulanz eingebunden werden.

Eine Reise vom 5. bis 7. Februar 2024 führte mich nach Kappelrodeck. Bei dieser Gelegenheit schoss ich ein paar Bilder von der Bahn. Züge wie Bahnhöfe sind sauber. „Gute Seelen“ kümmern sich darum. 

Ein Musiker spielt etwas Gitarre am Perron und erleichtert die Zugwartezeiten. Ein und aus laufen die Züge meistens mit fünf Minuten Verspätung, schuldig sind vorausfahrende Züge. Sollte der Begriff Pünktlichkeit umdefiniert werden? Dortzulande schon. 

Musiker Publikum in Offenburg
Musiker und sein Publikum

Meine Fahrten mit dem DeutschlandTicket klappten ausgezeichnet. Ich scheiterte aber am öffentlichen Verkehr in Achern, der für die Stadtbehörden nicht existiert, wie mir Bürger erzählten.
Davon handelt folgender Beitrag;